PG Workshop Acoustic Special Fingerstyle-Guitar Part 3 Seite 2

Um flexibel mit dem Rhythmus umgehen zu können, haben wir drei Übungseinheiten vorbereitet. Los geht´s mit........

Ex. 1: "Bossa-Picking"

Verwende zunächst C-Dur:

Noch ein Hinweis zur Greifhand. Der Daumen (T) der linken Hand liegt bei allen Griffen und Wechseln - für den Zuschauer sichtbar - auf der Oberkante des Griffbretts, da er an einigen Stellen zum Greifen der dicken E-Saite benötigt wird(z.B. bei Fj7 9). Ständige Haltungswechsel der linken Hand (mit vermehrtem Auf und Ab des Daumens) im Verlauf der Passage werden so vermieden und du kannst dich voll auf die rechte Hand konzentrieren. Am besten du testest das Ganze mal mit folgendem, relativ einfachem Pattern an.

Hörbeispiel 2 hören: Ex. 1 Bossa Pic.mp3

TIPP: Eine disziplinierte Saitenzuordnung der Finger der rechten Hand fördert in jedem Falle den Spielfluss. Der Daumen (p) ist für die A-Saite zuständig, der Zeigefinger (i) für die D-Saite, der Mittelfinger (m) für die G-Saite und der Ringfinger (a) für die B-Saite. Die beiden E-Saiten werden bei den Übungen mit dem C Griff nicht eingesetzt.

Der Daumen übernimmt die wichtigste Aufgabe: Er bildet mit Grundtönen auf den Zählzeiten "1" bzw. "3" und mit "perkussiven Elementen (Deadnotes)" auf den Zählzeiten "2" bzw. "4", das Fundament des Rhythmus.

Kurz noch was zu den perkussiven Elementen: auf der Zählzeit "2" bzw. "4" erklingen keine definierbaren Töne, sondern nur kontrollierte "Schnarrgeräusche", sogenannte Deadnotes deren Aufgabe es ist, dem Groove die nötige Stabilität zu geben. Ein Schnarrgeräusch entsteht, wenn eine umsponnene Saite ein Bundstäbchen berührt. In unserem Fall wird das "Nebengeräusch" produziert indem der Daumen der "Zupfhand" die A-Saite soweit herunterdrückt, dass sie das Bundstäbchen berührt. Nachdem das Schnarrgeräusch ertönt ist, wird der Kontakt zur A-Saite zunächst aufrecht erhalten.

ÜBRIGENS: Gleichzeitig mit dem Daumen (p) legen auch alle anderen Finger der rechten Hand (i, m, a) an. Da aber vor allem die dicken umsponnenen Saite für das "Schnarren" zuständig sind, ist ihr Einsatz nur sekundär für den Effekt "Deadnote" verantwortlich.

Okay, schauen wir uns den gesamten Bewegungsablauf der rechten Hand jetzt einmal im Detail an:

Schritt 1:

Zählzeit "1": Daumen (p) und Finger (i, m, a) zupfen zeitgleich vier Saiten (A-, D-, G-, und B-Saite) an.

Wichtig: Um den Tönen die Möglichkeit zu geben bis zum zweiten Schritt weiterzuklingen bleiben nach dem Anzupfen alle Saiten gegriffen. Die auf der "1" angespielte A-Saite überdauert sogar den zweiten Schritt.

Schritt 2:

Zählzeit "1 u 2.: Die Finger (i, m, a) schlagen erneut an. Der Daumen (p) ruht, denn die A-Saite klingt nach wie vor weiter.

Schritt 3:

Zählzeit "2": Daumen (p) und Finger (i, m, a) produzieren "Dead Notes" (s.o.).

Schritt 4:

Zählzeit "2 u".: Die Finger (i, m, a) schlagen an - der Daumen (p) pausiert. Da die Töne weiterklingen sollen(let ring !), darf die linke Hand den Saitendruck nicht nachlassen .

Gratuliere: du hast dir gerade ein halbtaktiges Element erarbeitet.Wiederhole die Abfolge jetzt einfach noch einmal und vervollständigen so den 4/4tel Takt! Danach kannst du versuchen, den Rhythmus auch auf anderen Griffe zu übertragen:

Dm

Fj7/9

G

Cadd9

Am7

Am7/9

WICHTIG: Achte beim Spielen auf eine korrekte Zuordnung der Finger der rechten Hand!

Für Fj7/9 und G empfehle ich dir folgende Zuordnung: Daumen (p) auf der dicken E-Saite, Zeigefinger (i) auf der D-Saite, Mittelfinger (m) auf der G-Saite, Ringfinger (a) auf der B-Saite.

Für Dm kommt folgende Zuordnung in Betracht: Daumen (p) auf der D-Saite, Zeigefinger (i) auf der G-Saite, Mittelfinger (m) auf der B-Saite, Ringfinger (a) auf der dünnen E-Saite.

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