Stil: Rock/Fusion Interpret: Michael Landau Titel: The Star Spangled Banner Label: Ulftone Music/Vertieb Edel Contraire

Neben Stevie Lukather - mit dem er interessanter Weise auch noch dieselbe Schulbank drückte - war und ist er einer der meistbeschäftigten Studiogitarristen der Welt. Dabei lieh Michael Landau seine außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten so unterschiedlichen Künstlern wie Eros Ramazzotti, Alanis Morisette, Michael Jackson oder Whitney Houston. Michaels perfekte Performance und seine stets kreativen Rhythmus- und Solostatements machten so manchen Pop Hit - auch für die Gitarristenzunft - zu einem echten Hinhörer.

1990 veröffentlichte Michael sein erstes Solowerk, das Instrumental-Album Tales From The Bulge auf dem er Fans und Fachleute gleichermaßen mit Fusion vom Feinsten überraschte. Für noch mehr Erstaunen sorgten dann aber seine weiteren Soloexkurse und Bandprojekte. Herr Landau outete sich als absoluter Hendrix-Fan und seine Burning Water-Scheiben mit Freund Carlos Vega an den Drums und Bruder Teddy am Bass, präsentierten Blues Rock vom Allerfeinsten. Mit seinem Trio Raging Honkies setzte Mike schließlich noch einen drauf. Hart und grungy lehrte er Live On Stage so mancher Alternative- und Grunge-Kapelle das Fürchten.

Nach diesem ausgedehnten Abstecher in die Rock-Abteilung konnte man ihn in den letzten Jahren wieder vermehrt im Zusammenspiel mit Studiokollegen wie dem Top Drummer Vinnie Colaiuta, Bass-Ass Neil Stubenhaus und Keyboard-Wizard David Garfield erleben. Fusion war angesagt. Name des Projekts Karizma. Sein aktuelles Album firmiert wieder unter dem Label Michael Landau Trio. The Star Spangled Banner ist ein Album, das fernab von allen kommerziellen Konventionen rangiert. Da Michael nicht kontinuierlich an dem Material arbeitete, sondern immer nur dann, wenn er gerade mal Zeit dazu hatte, liefert das Album eine Art stilistischen Gesamtüberblick der letzten Jahre. Und der Mann hat Stil, denn wer einmal eine seiner Soloscheiben gehört hat, der erkennt Mike schon nach dem ersten Ton. Erstaunlich für einen Musiker, der jahrelang davon gelebt hat, sich im Studio als musikalisches Chamäleon zu verdingen. Ob akustisch, melancholisch wie im instrumentalen Opener Old Mind, oder groovend mit Gesang und einem herrlichen Reminds Me Of Hendrix-Solo wie in That Day. Mike weiß wie es geht und klingt dabei zu jeder Zeit absolut authentisch; landauesk eben (Wow!). Das gleiche gilt übrigens auch für das, spontan an sein erstes Werk Tales From The Bulge erinnernde, shuffelige Monk, einen Fusion-Song der Güteklasse A. Seine absolute Vielseitigkeit stellt der Gitarrist mit interessanten Songkombinationen unter Beweis. Erinnert The Red Fireplace noch an Landaus Jazz Background - die sanfte Melancholie eines Jim Hall im Gepäck - geht es im Nachfolgetitel schon ganz anders zur Sache. Das straight, rollende Another Day zeigt, wo es langgeht.

Fazit: Ohne großartige Zugeständnisse an kommerzielle Interessen, gewährt das Album The Star Spangled Banner einen Einblick in die umfangreichen stilistischen und komponistischen Ausdrucksmöglichkeiten eines der meistbeschäftigten Studiogitarristen aller Zeiten. Michael Landau gelingt es dabei, den Zuhörer mit auf eine Reise in seine ureigene musikalische Welt zu nehmen, prallgefüllt mit außergewöhnlichen Harmonien und Melodien. Unbedingt reinhören! (HT)

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